Unsere kleine Reise ins große London

Am 9. Oktober fing die Reise für uns beide an. Zusammen flogen wir vom Düsseldorfer Flughafen  Richtung London Stansted. Am Ziel angekommen bestand die erste Aufgabe darin, die richtigen Tickets für die richtigen Linien der U-Bahnstationen zu kaufen, die uns zu unseren Gastfamilien brachten. Wir beide wurden in zwei verschiedenen Familien im Nordosten Londons untergebracht, die auch weitere Gastschüler aus aller Welt hosten. Meine Gastfamilie bestand aus fünf Angehörigen der jüdischen Religion, die aus einem Elternpaar, drei kleinen Söhnen, zwei Katzen und Hühner im Garten bestand. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen was für ein Zirkus jeden Tag zu Hause herrschte! 😀 Es war aber auch eine gute Möglichkeit in viele Dialoge einzugehen.

Klassenfoto ECBM

Am nächsten Tag begann schon unser erster Schultag auf der ECBM (European College of Business and Management). Neben den Unterrichtsfächern, wie Marketing & Advertising, English Law und Globalization gab es auch zahlreiche Ausflüge im Rahmen des Unterrichts. Zusammen mit den Professoren ging es u.a. zu den sogenannten Docklands und sogar ein Besuch des englischen Gerichtes war im Programm. Tag für Tag überraschten uns die Professoren der ECBM mit ihrer Sympathie und Offenheit. Sie gestalteten die Unterrichte mit vielen Gruppenarbeiten und Diskussionen über die Beziehung zwischen Europa und dem Vereinigten Königreich.

Im Hintergrund der Tower of London

Jeden Morgen trafen wir am Bahnhof eine Menschenmasse, die genauso wie wir auf die Züge Richtung Business-Viertel, dem sogenannten City of London warteten. Es war erstaunlich zu sehen was für ein System Städte in anderen Ländern haben. Nicht wie in Deutschland werden Gewalten wie Recht, Finanzen und Versicherungen in verschiedene Städte verteilt. In Großbritannien befinden sich alle Mächte in einem Stadtteil, was dazu führt, dass dort bei einer Einwohnerzahl von wenigen Tausend, an Werktagen mehrere hunderttausend Arbeitnehmer zu finden sind.

Im Hintergrund die Tower Bridge

Mit unseren Bahnkarten in der Tasche reisten wir in unserer freien Zeit von einem Ende bis zum anderen. Neben traditionellen Gebäuden wie dem Big Ben, Westminster Abbey oder dem Tower of London, verbrachten wir auch einen Nachmittag in dem Warner Brothers Studio, worin viele Teile der Harry-Potter-Filmreihe aufgenommen wurden. Nach dem Dreh des letzten Teils wurden dort tausende von detaillierten Requisiten aufbewahrt und zu einer sehr interessanten Tour umgewandelt.  Ein Muss für richtige Fans! 😀

Auch bei Nacht ist die Stadt atemberaubend! Mein Tipp: Am Abend die Aussicht aus dem „Shard“ – mit 310 Metern, das höchste Gebäude Europas! By the way der Eintritt für die Bars und Restaurant im 31. – 33. Stockwert ist kostenlos. 😉

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In der letzten Woche standen auch die mündliche und die schriftliche Prüfung vor der Tür, welche aber alle Teilnehmer des Kurses gut gemeistert haben! In der schriftlichen Prüfung wurden die Kursinhalte der letzten drei Wochen abgefragt und für die mündliche Prüfung durfte jeder ein eigenständiges Projekt mittels PowerPoint präsentieren. Angela entschied sich für das Thema „Theater und Musicals in London“ und ich für die „Flüchtlingspolitik in Verbindung mit dem Brexit“. Es war schön zu sehen, dass alle Professoren und Gastfamilien für den Erhalt des Vereinigten Königreichs in der EU sind! Nun, eine kleine Aufgabe mussten wir trotzdem mit nach Hause nehmen. In den nächsten Wochen müssen wir an die ECBM einen Fachbericht über unsere mündliche Präsentation schicken, der über 1000 Wörter umfassen soll. Im Laufe der nächsten Monate werden uns die Ergebnisse zugeschickt. Wie ihr aus meinem letzten Artikel entnehmen könnt, dürfen wir uns, falls die Prüfungen in London und die Abschlussprüfung im 3. Lehrjahr bestanden werden, Kauffrau/Kaufmann für International nennen! Wie unsere Professoren gerne sagten, macht die Qualifizierung uns „Kaufleute“ zu „Super-Kaufleute“! 😛 😀

Als Fazit möchte ich sagen, dass unsere Erwartungen definitiv übertroffen wurden! Zusammen mit einer Familie zu leben, die eine andere Religion in einer anderen Kultur tagtäglich praktiziert, ist etwas, was man mit in die Zukunft nimmt. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass man vor Ort die englische Sprache anders kennenlernt. Genauso wie bei uns gibt es auch im Englischen viele Sprichwörter und anfangs unverständliche Satzzusammenhänge, die erst mit der Zeit nachvollziehbar sind. Und wir raten jedem, der die Möglichkeit dazu bekommt an dieser Fahrt teilzunehmen, diese auch zu nutzen!

Nochmals ein kräftiges Dankeschön an die Personalentwicklung, für die Förderung der Azubis und vielen Dank an die IHK Koblenz für die vorbildhafte Organisation. Zusammen mit unserer Ansprechpartnerin Louisa Krekel habt ihr eine tolle Arbeit geleistet – Daumen hoch!

Bis zum nächsten Mal,
Euer Emre

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