I’m still alive. Und dieser Satz soll nach allen Erfahrungen der letzten zwei Monate was heißen.
Study abroad – Halbzeit in Südafrika
Dieser Artikel wird sich hauptsächlich um meine Erkenntnisse bezüglich der Planung, der Uni selbst sowie der Vorlesungen und den Studenten drehen. Da dies meiner Meinung nach auch nicht der richtige Weg ist, all die Erfahrungen und Eindrücke von einem solch unglaublich schönen und vielseitigen Land zu teilen, könnt Ihr mich diesbezüglich gerne persönlich kontaktieren bzw. einen Kommentar hinterlassen.
Kurze Info noch einmal für alle, die die vorherigen Artikel nicht gelesen haben: 6. Semester an der Durban University of Technology, Semesterzeit von Ende Januar bis Juni.
Wie bereits in einigen Artikeln zuvor beschrieben, habe ich mit der Planung etwa 1,5 Jahre vor Antritt des Auslandssemesters begonnen. Es standen Dinge, wie die Bewerbung an der Uni, die sprachliche Vorbereitung (technisches Englisch 1-4), die Wohnungssuche, der Visumsantrag sowie die Beschaffung der hierzu benötigten Dokumente und viele andere kleine To Do’s auf dem Plan. Da ich als dualer Student weder Inlands- noch Auslandsbafög erhalte, musste ich mich u. a. auch um die Finanzierung kümmern. Diesbezüglich habe ich mich auf ein Stipendium der Studienstiftung Rheinland-Pfalz beworben und dieses nach einem Auswahlverfahren auch erhalten – 1000 € für die Reisekasse – check! Ich möchte hier noch einmal darauf hinweisen, wie wichtig eine ordentliche finanzielle Planung ist, da ein solches Auslandssemester einen großen Kostenfaktor darstellt.
Nachdem die Vorbereitung dann endlich beendet war und ich am 31. Januar meine letzte Klausur in Deutschland geschrieben hatte, ging’s dann endlich zum Flughafen und in 19h über Dubai nach Durban. Ich lebe zurzeit in einem privaten International Student Home, in dem Studenten und Praktikanten aus aller Welt wohnen. Der optimale Weg neue Leute kennenzulernen, sein Englisch zu verbessern und sozialen Anschluss zu finden.
Nach meiner Ankunft stand gleich am nächsten Tag die Begrüßung sowie Einführung an der Uni bevor. Hier muss ich den Fachbereichsleiter sowie alle Angestellten ausdrücklich loben, da wir Austauschstudenten eine Art Privatservice bekommen haben und sämtliche Probleme bzgl. Stundenplänen und Anmeldungen umgehend gelöst wurden. Zum Thema Stundenplan: Da es mein letztes Semester in meinem Bachelor ist, habe ich noch drei Module offen, die ich glücklicherweise auch alle hier belegen kann. Die Anerkennung habe ich im Voraus mit den zuständigen Professoren in Deutschland abgeklärt, sodass es im Nachhinein keinen Ärger gibt.
Ein kleiner Dämpfer war jedoch die Tatsache, dass ich für drei Module ganze fünf Tage pro Woche in die Uni muss (Mittwochs sogar von 8 – 20 Uhr mit nur 2 Stunden Pause). Dennoch kann ich rückblickend sagen, dass genügend Zeit war/ist, um das Land und die Kultur zu Genüge kennen zu lernen. Anders als in Deutschland werden hier pro Modul zwei Klausuren während dem Semester und ein Final Exam am Ende des Semesters geschrieben. Wer die ersten zwei nicht mit mindestens 50% besteht, darf am Final Exam gar nicht erst teilnehmen. Eigentlich eine gute Regelung, da man so auch während dem Semester zwangsläufig den Stoff aufarbeiten MUSS. Die Noten aller drei Klausuren ergeben dann die Gesamtnote.
Fazit: 3 Module à 3 Klausuren = 9 Klausuren = viel Arbeit. Aber naja, ich bin ja zum studieren und nicht zum Urlaub hier. 🙂
Die Zeiten zwischen den Klausuren, Laboratorien und Vorlesungen nutze ich nahezu vollständig zum Reisen, Surfen und zum Kennenlernen neuer Menschen aus. So habe ich mir hier mittlerweile ein großes Netzwerk aus Südafrikanern und internationalen Kontakten aufgebaut. Aus subjektiver Sicht würde ich zudem sagen, dass sich mein Englisch im Allgemeinen und mein technisches Englisch im Speziellen sehr stark verbessert haben. Somit wurden bisher all meine Erwartungen mehr als erfüllt.
Zu meinen persönlichen Highlights zählten bisher der Big Swing (eine Art Bungeejump) vom Moses Mabhida Stadium, ein Skydive, Ziplining im Lake Eland Game Reserve, die unzähligen und unvergleichlichen Surfspots sowie der Roadtrip entlang der Garden Route (Safari, Kajak, Sandboarden, Adventure Tour in Cango Caves, etc.).
Aktuell habe ich eine Woche Osterferien und mir zusätzlich (nach Absprache mit den jeweiligen Professoren) eine weitere Woche freigenommen, sodass ich zuerst mit meinem Kumpel aus Deutschland die Garden Route und jetzt gemeinsam mit meiner Familie die Panoramaroute, den Krüger Nationalpark sowie Swasiland und die Küste in Richtung Süden bis nach Durban bereisen kann.
By the way : Big 5 – check! 🙂
Spätestens in zwei Monaten melde ich mich mit einem abschließenden Fazit zurück. Bisher kann ich nur jedem, dem sich die Möglichkeit in zeitlicher sowie finanzieller Hinsicht bietet, zu einem Auslandssemester raten. Das sind Erfahrungen, die einen Charakter prägen und die man nie mehr vergisst!
Viele Grüße aus dem Busch 🙂
Andre