Liebe Leserinnen und Leser, zunächst einmal stellen wir uns kurz vor. Wir sind Mehmet Emin Kekec und Ilhan Macin. Gemeinsam befinden wir uns im ersten Lehrjahr als Mechatroniker.
Corona – „Ist doch nur eine Grippe“
Am Sonntag, den 09.05 erkrankte ein Familienmitglied von Mehmet und mir an Corona. Da wir verschwägert sind, waren wir nun beide enge Kontaktpersonen und haben daraufhin unser Corona Management benachrichtigt. Falls unser PCR Test negativ ausfalle, sollen wir wieder auf der Arbeit erscheinen, so unser Corona Management. Bis zum Testergebnis mussten wir jedoch in betriebliche Quarantäne, um unsere Kolleginnen und Kollegen zu schützen.
An dieser Stelle auch noch mal ein großes Dankeschön an unser Corona Management. Der E-Mail-Verkehr war sehr gut und nach nicht mehr als maximal 1-2 Stunden kam bereits eine Antwort.
Als dann am 13.05. die Laborbefunde eintrafen und wir beide mit der britischen Mutation als positiv festgestellt wurden, mussten wir uns für insgesamt 14 Tage in gesetzliche Quarantäne begeben – das Corona Management, aber auch die Ausbilder, wurden zur Kenntnisnahme unverzüglich informiert. In den ersten zwei Tagen konnten wir nur über leichte Kopfschmerzen und Husten klagen. Also nichts, was man nicht schon kenne und worüber man sich eigentlich keine Sorgen machen müsse. Doch dann wendete sich das Blatt… Am Morgen des dritten Tages schmerzten die Gelenke, vor allem am Rücken, so sehr, dass wir kaum aus dem Bett kamen. Damit war es aber nicht getan – im Bereich des Rachens sammelte sich sehr viel Schleim und setzte die Atemwege merkbar zu. Beim Versuch, den Schleim durch Inhalieren zu lösen und die Mundhöhle auszuspülen, wurde nicht nur Schleim, sondern auch Blut gespuckt. Im Laufe des Tages machte sich der fortschreitende Verlust des Geschmackssinns merkbar und so kam es, dass wir beide für über 3 Wochen nichts schmecken konnten. Damit schwanden auch der Appetit und die Moral im Allgemeinen war eher am Tiefpunkt. Man fühlt sich schwach und ausgelaugt. Dazu kommt noch die häusliche Isolation, die ohnehin sehr ungewohnt ist. Schlafen war nahezu unmöglich, da wir jeden Abend mit mindestens 39 Grad Fieber zu kämpfen hatten. Am letzten Tag der Quarantäne, also nach 14 Tagen, sind wir erneut zum PCR Test gefahren und die Laborbefunde waren beide unterschiedlich. Zu diesem Zeitpunkt wurde Mehmet negativ getestet und Ich, Ilhan, war immer noch positiv. Die Ergebnisse der Laborbefunde waren noch am selben Tag beim Corona Management. Somit hatte Mehmet wieder die Freigabe, pünktlich um 7:30 in der A+F erscheinen zu dürfen. Für mich galt weiterhin das Prozedere der vergangenen zwei Wochen und dementsprechende verlängerte sich meine Quarantäne um eine Woche. Zusammenfassend können wir sagen, dass wir unsere Denkweise hinsichtlich der Symptome des Corona Virus revidiert haben. Dass der Virus für ältere Menschen schädlicher ist, als für junge Menschen, war ohnehin klar. Wir hätten uns aber nicht vorstellen können, dass es doch so schlimm sein könne. Zumal wir keine Vorerkrankungen haben und relativ fit sind. Daher appellieren wir an jeden einzelnen von euch: Schützt euch und eure Mitmenschen, denn jeder ist sich selber der Nächste. Achtet und pflegt die Corona Regeln, denn der Virus macht sich erst Tage später bemerkbar und dann kann es bereits zu spät sein. Viele von uns haben ältere Menschen in der Familie. Darum wäre es Schade, deren Gesundheit aufgrund unserer Unachtsamkeit aufs Spiel zu setzen.
Der Rasselstein zeigt wieder einmal, dass die Gesundheit der Mitarbeiter an erster Stelle steht und hat bereits mit dem Impfen begonnen. Aus unserer Sicht sollte dieses bestehende Angebot genutzt werden, um mit der bilateralen Zusammenarbeit, bald wieder Normalität in den Alltag zu bringen.
Liebe Leserschaft, lassen Sie uns an diesem Punkt noch eine Bemerkung unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel anfügen: „Bitte ziehen Sie alle mit. Tun sie jetzt das, was richtig ist für unser Land. Zeigen sie Vernunft und Herz.“ Wir bedanken uns für die Aufmerksamkeit und sagen, auf Wiederhören.
Bis dahin verbleiben wir mit höflichen Grüßen
Mehmet Emin Kekec und Ilhan Macin
Danke Herr Kekec, danke Herr Macin.
Danke für den tollen ehrlichen Bericht.
Danke, dass Sie von Ihrem sehr persönlichen Erleben der Erkrankung.
Ich hoffe, dass Ihr Bericht einigen Skeptikern die Augen öffnet.
Schön, dass Sie wieder gesund sind.
Ralph Christ
Toller Bericht! Immer wieder lehrreich zu erfahren wie unterschiedlich die Menschen reagieren. Auch eine tolle Botschaft nicht nachzulassen bis wir alle (hoffentlich bald!) mir der Pandemie durch sind. Hoffe euer Geschmackssinn ist wieder in Ordnung!