Organisiert wurde der Aufenthalt von der Sprachschule Hommer in Koblenz, gewohnt haben die Studenten in Gastfamilien.
Im College hatten die deutschen Studenten die ‚Fächer‘: Übersetzung Englisch-Deutsch / Deutsch-Englisch, Geschäftsbriefe schreiben und beantworten, Listening comprehensions (na, das kennen wir ja sicher auch noch aus unserer Schulzeit – oder?!) und selbstverständlich auch Grammatik!
Am Donnerstag haben wir uns dann zum Interview getroffen und das fing schon sehr positiv an. Im Grünen Salon (Besprechungsraum) standen Kaltgetränke und Nimm2 auf dem Tisch bereit, da soll nochmal jemand sagen Männer würden sich keine Mühe geben. 😉
Zuallererst wollte ich von Pascal wissen, was seine ersten bleibenden Eindrücke waren und was er aus der Zeit mitgenommen hat. Es war schön zu hören, dass er auf der Reise jede Menge Spaß hatte, tolle Erfahrungen sammeln konnte und es ihm in Hinsicht auf die Prüfung sehr viel gebracht hat. Wenn Pascal diese abgeschlossen hat, ist er ‚Geprüfter Fremdsprachenkorrespondent’.
Pascal hat aber vor allem eines mitgenommen – die Erkenntnis, dass er nochmal nach England reisen möchte, denn für ihn war es ‚das erste Mal‘.
Mit der Sprache zurechtzukommen war für Pascal kein Problem, denn er war schon immer, so er selbst, ein „kleiner Sprachenmensch. Eben einfach ein Linguist“. Englisch hatte er ab der sechsten Klasse, da er zuvor auch noch Latein lernte.
Viele aus der Gruppe hatten nach einiger Zeit Heimweh, doch er selbst hat ein sehr gutes Familienverhältnis und war daher für einen solchen Trip gut bestärkt.
Pascal: „Gemacht habe ich das Ganze, weil ich sehr viel Spaß an Sprachen habe und ein Auslandsaufenthalt einen sprachlich am besten weiterbringt. Ich lerne aber auch sehr gerne neue Menschen, Länder und Mentalitäten kennen. Da ich ein offener und kontaktfreudiger Mensch bin, war diese Reise genau das Richtige für mich.“
Anna: Wo gefällt es dir denn jetzt besser, hier oder dort?
Pascal: „Die Sprache, die Menschen, die lockere und herzliche Umgangsweise und nicht zuletzt auch der englische Humor gefallen mir schon sehr gut. Ich denke aber, dass man nach einem Monat noch nicht sagen kann wo es einem besser gefällt. Beide Länder haben so ihre Reize, aber zuhause ist es immer noch am Schönsten (lacht).
Anna: Welche Unterschiede hast du feststellen können?
Pascal: „Linksverkehr! Man schaute aus Gewohnheit am Kreisel nach links, frei – doch dann kam plötzlich jemand von rechts. Da mussten wir wirklich aufpassen!
Außerdem sehen die Häuser in den kleineren Städten wie in den Niederlanden aus. Egal in welcher Straße man sich befand, überall rote aneinandergereihte Backsteinhäuser! Jedes Haus war quasi wie durch eine Wand getrennt, sodass sozusagen 2 Familien in einem Haus lebten.
Generell würde ich aber das Ganze klischeehafte nicht unterstützen. Ich persönlich fand die Leute dort zuvorkommender und höflicher als hier.
Die jungen Leute auf den Straßen Englands haben einen ganz anderen Kleidungsstil als wir hier. Auch auffällig war, dass es nur einen „großen“ Parkplatz in Ramsgate gab. Ansonsten musste man sich eine Parkmöglichkeit am Seitenrand der ohnehin schon engen Straßen suchen. Wir haben erfahren, dass man an einem Parkscheinautomat erst mal das Autokennzeichnen angeben musste. Und dass zwei gelbe Striche am Straßenrand – Absolutes Halteverbot! – bedeuten. Wow, so kam es dann zu unserem ersten englischen Knöllchen! 35 Pfund (rund 50€) innerhalb 14 Tagen; nach 14 Tagen 70 Pfund (rund 100€) innerhalb eines Monats zu bezahlen. (Lacht) Bei dem Preis mussten wir einfach zuschlagen. Super war, dass die öffentlichen Verkehrsmittel viel billiger waren als hier. So haben wir z. B. für die 2-stündige Hin- und Rückfahrt nach London umgerechnet nur 21 Euro bezahlt.
Verwirrend war, dass ‘unsere‘ Chips in England Pommes sind und Crisps nicht Müsli – sondern ‘unsere‘ Chips, Müsli heißt dort cerials. Da musste man vorher nochmal kurz überdenken, was man jetzt eigentlich haben möchte.“ Begeistert war Pascal auch von dem riesigen Supermarkt, der jeden Tag 24h geöffnet hat und die Regale voller Sandwiches und Crisps(!) eingeräumt waren.
Pascal ist zusammen mit einem anderen Studenten aus der Uni mit dem Auto nach England gefahren. Nach 5 Stunden Autofahrt ging es dann für 1 ½ Stunden mit der Fähre über das Wasser; noch eine halbe Stunde Fahrt über das Land, bis sie schließlich am Ziel waren. Ich wollte natürlich wissen wie der erste Schritt für Pascal war, als er dann aus dem Auto gestiegen ist und was er dabei gefühlt hat. Erst mal war Pascal begeistert von dem guten (!) Wetter und fasziniert von der Gegend, die er sonst nur aus Filmen wie Harry Potter oder Mr. Bean kannte. So startete er mit Vorfreude und auch ein wenig Aufregung in seinen Englandaufenthalt.
Pascal war alleine bei seinen rund 40-jährigen Gasteltern, deren Sohn (18 Jahre) und deren Tochter (16 Jahre) untergebracht. Ein kleiner Flur, Wohnzimmer, Küche, ein kleiner Garten mit typisch englischem Wintergarten und nur ein Bad! „Da musste man am Abend zuvor schon absprechen, wer am nächsten Morgen wann ins Bad geht.“, so Pascal. Seine jungen Gasteltern pflegten die internationale Küche, haben aber auch zwei Mal typisch englisch gekocht. Pascal wurde von seiner Gastfamilie sehr offen empfangen und hat sie als kontaktfreudig, hilfsbereit und lustig wahrgenommen.
Da der Aufenthalt in den Sommerferien stattgefunden hat, konnte man leider keine speziellen Unterschiede zwischen der Uni in Deutschland und dem College in England feststellen.
Aufgefallen ist, dass das College sehr modern war, dass es ausschließlich white-boards gab und überhaupt war das College total „up – to – date“, meinte Pascal.
An einigen Nachmittagen hat die Klasse gemeinsam etwas unternommen. So haben die Studenten Croquet gespielt, eine Village-Tour gemacht und das Dover-Castle besichtigt. Im 2. Weltkrieg wurden die unterirdischen Gänge von Dover-Castle als Schutz genutzt; heutzutage kann man sich dort mit Hilfe von modernen Medien über die Geschichte von Dover-Castle informieren. An einem Wochenende war Pascal natürlich auch in London: „Wir haben uns zu dritt spontan ein gutes Hotel gebucht und ein ganzes Wochenende in London verbracht. Ich werde auf jedenfall nochmal nach London zurückkehren!“
Anna: Wie war der Schritt auf den Heimatboden und welche Erfahrungen hattest du im Gepäck?
Pascal: „Es war komisch wieder auf der „richtigen“ Seite zu fahren und in einem großen Haus zu sein. Ich war zwar froh wieder zuhause zu sein, aber England hat mir schon ein bisschen gefehlt.
Erfahrungen hatte ich genau die, die ich mir vorher erhofft hatte: Für eine längere Zeit alleine in einem anderen Land, mit anderen Menschen und einer anderen Sprache zu sein. Das nimmt einem am Ende keiner mehr!“
Während des ganzen Gespräches hatte Pascal strahlende Augen, lächelte und hat voller Elan und Aufregung erzählt.
„Da war es ganz klar für mich, dass ich die Gelegenheit nutze und mitfahre!“, sagte der Rasselsteiner.
Abschließend sagte Pascal mir, dass er es jedem empfehlen würde einen solchen Aufenthalt mitzumachen. „Es bringt einen nicht nur sprachlich, sondern auch persönlich weiter.“
Mit nur einem Wort beschrieb er die 27 Tage mit all den Erfahrungen und schönen Momenten: „AWESOME!“
Die kompletten Reise- und Unterkunftskosten hat Rasselstein übernommen. Es bestätigt sich halt immer wieder… es bewährt sich ein Rasselsteiner zu sein!
Für Pascal’s mündliche Prüfung am 18. Oktober wünschen wir viel Erfolg!
Eure Anna