Ja, liebe Leser, die Überschrift lässt schon viel verraten: Wir befinden uns hier in einem emotionalen und moralischen Zwist. Auf der einen Seite ist man getrieben von Neugierde und Wissensdurst. Man möchte wissen, welcher große „A-HA“-Effekt sich hinter der nächsten Ecke befindet und auf einen selber wartet. Man fühlt sich wie Armstrong auf dem Mond…
…auf der anderen Seite schmerzen einfach die Füße, japsen unter der enormen Blasenbildung und der Körper sehnt sich nach einer eisgekühlten Cola.
So und nicht anders haben wir uns, Hannah, André und icke auf der Hannover Messe 2012 in der letzten Woche gefühlt. Wir sind dort am Donnerstag Morgen um ca. 9 Uhr angekommen; im Rahmen eines Schulausfluges sind wir nach Hannover gereist. Auf dem Parkplatz angekommen, machten wir uns frohen Mutes auf, um die Welt der Technik zu erobern.
Ein Roboter kommt selten allein.
So betraten wir die erste Halle, welche auf dem oberen Bild zu sehen ist. Wir mussten erst einmal staunen: so groß haben wir uns die eine Messehalle nun wirklich nicht vorgestellt. Alles war voller Stände, welche ausschließlich Lager ausstellten. Also kämpften wir uns durch, schließlich wollten wir uns auf bestimmte Kernthemen wie Industrial Automation und der Robotik konzentrieren (ganz davon abgesehen, hatten wir nur fünf Stunden Zeit).
Schließlich sahen wir die ersten Roboter auf der Messe und rieben uns die Augen. Es waren dort zwei sogenannte Quadrokopter (Fluggerät mit vier Rotoren) zu sehen, welche mit einander in der Luft „Badminton“ spielten. Der eine spielte den Ball zu, der andere ist zu dem Ball hingeflogen und stieß ihn wieder zurück; und egal wie „schief“ der Ball gespielt wurde, die Quadrokopter brachten den Ball wieder auf eine schöne parabolische Flugbahn zurück.
Wie funktioniert’s? Kameras, welche an der Decke installiert wurden, nahmen die Position des Balls auf, und gaben diese jeweils abwechselnd an die Quadrokopter weiter. Ein Fluggerät jeweils, eilte dann vollautomatisiert zu der jeweiligen Position des Balls hin und stieß diesen wieder in die entgegengesetzte Richtung. Die gleichen Roboter bauten übrigens später ein Haus aus Styropor, zu sehen in diesem Video:
Wir machten uns weiter, streiften weiter durch die Hallen, gefolgt von fahrenden Robotern, welche den Besuchern Essen anboten. Sowas ist auf dem Foto zu sehen und jetzt mal ganz ehrlich: Der Kollege erinnert mich schon ein wenig an den guten R2D2 aus Krieg der Sterne, oder?
Nun denn, schließlich kamen wir zu richtigen Industrierobotorn, welche Werkstücke drehten, einordneten, auf Förderbänder platzierten und das alles in
einer atemberaubenden Geschwindigkeit und einer enorm geringen Fehlerquote. Wir konnten uns leicht vorstellen, wie Unternehmen es schafften ihre Effizienz und Produktivität deutlich zu steigern, immer mehr Produkte in einer immer geringer werdenden Zeitspanne zu produzieren.
Hier ein Beispiel eines überaus schnell arbeitenden Roboters:
Ein weiteres Highlight muss ich aber euch noch zeigen. Wir kamen an den Stand eines bekannten Steuerungstechnik-Herstellers und wir sahen folgendes, umwerfendes und glorreiches Bild: Ein Herr mit einem Handschuh.
Nun gut.
Es war nicht irgendein Handschuh. Mit diesem Ding hat der Mann einen ganzen Roboterarm gesteuert. Alles was er an seiner Hand bewegt hat, sei es der Daumen oder Mittelfinger, bewegte der Roboter auch. Der Handschuh ist eine sogenannte ExoHand und lässt eine Roboterhand in Echtzeit steuern. Ferner signalisieren Sensoren an der Roboterhand die Form des Gegenstands, welcher vom Roboter gegriffen wird, und so kann der Benutzer mit dem Handschuh die Form des Gegenstands selber fühlen, obwohl er diesen nicht berührt! Der Einsatz dieser Technik ist klar: Überall, wo die Umgebung zu gefährlich für den Menschen ist (bedingt durch Strahlung, Hitze etc.), kommt der Roboter ins Spiel und führt die Arbeit aus.
Ein Fazit.
Die Zeit und der Platz reichen nicht aus, um euch wirklich alles zu zeigen. Fakt ist nur: So eine Messe lohnt sich! Sobald man etwas Ahnung von der Materie hat, treibt es einen zu jedem Stand der einem in den Weg kommt.
Dennoch sei gesagt, dass fünf Stunden viel zu wenig sind, um auch nur annähernd den vollen Umfang der Messe genießen zu können. Ihr solltet auf jeden Fall zwei bis drei Tage für sowas einplanen. Und am ersten Tag müsst ihr auch erstmal einen Überblick über die Messe gewinnen. Außerdem gebe ich euch den Tipp, euch festes Schuhwerk anzuziehen, denn ihr werdet einige Kilometer laufen.
Aber dennoch hat es sehr viel Spaß gemacht und ich bin froh und dankbar, so einen tollen Beruf lernen zu dürfen.