Liebe Auszubildende und Leser,
mein Name ist Sarah Grabowski, ich bin Mentorin im Team Veredlung und möchte euch heute einen Einblick in meine Arbeit als Betreuerin von Auszubildenden im Werk gewähren.
Ich darf generell mindestens einen Azubi / eine Azubine betreuen, wenn es an die betrieblichen Aufträge geht sogar noch einen zweiten. Das Aufgabenfeld der Azubis in meiner Abteilung ist sehr vielfältig und wurde in einem vorrangegangenen Artikel schon beschrieben, daher möchte ich euch meine Tätigkeit als Betreuerin näherbringen.
Als Azubi, ja auch ich musste da durch, sind mir damals dieselben Fragen durch den Kopf gegangen wie euch heute auch, wenn man an die nächste oder gar die erste Abteilung im Werk denkt.
Als ich meinen ersten Auszubildenden mitbetreuen durfte hatte ich wieder Fragen im Kopf: Nehmen mich die Azubis ernst? Ich habe ja selbst noch keine Erfahrung, wie soll ich das dann einem Azubi erklären? Was Antworte ich, wenn ich auf eine Frage die genaue Antwort nicht kenne? Wie gehe ich mit den Azubis um, bin ich streng oder der Kumpeltyp?
Wie sich herausstellte waren alle diese Fragen berechtigt und es war gut sich darüber Gedanken gemacht zu haben. Wenn man auf etwas keine Antwort weiß findet man sie heraus, man wächst mit seinen Aufgaben, auch und grade mit interessierten, wissensdurstigen Azubis. Ich habe durch das Erklären meiner Arbeiten einiges gelernt, woran man nicht denkt, wenn man es nicht jemandem erklären muss.
Die Frage wie gehe ich mit den Azubis um stellt sich bei jedem Azubi aufs neue, denn jeder Azubi ist anders und auf einem anderen Wissensstand. Meine Vorbereitungen auf einen neuen Schützling sind immer die Selben: Foto im Steckbrief anschauen, um zu wissen nach wem man Ausschau halten darf. Arbeitsplatz und Sicherheitsunterweisung vorbereiten, Arbeiten zum Checkup zurückhalten und vorbereiten.
Jetzt Fragt ihr euch sicher „Checkup“? Was ist denn damit gemeint? Ganz einfach um jemandem etwas beibringen zu können, sollte man wissen wie arbeitet der Azubi/die Azubine und auf welchem Wissensstand ist er/sie. Daraufhin kann man Arbeitsweisen und Wissen vermitteln. Während des „Checkups“ kann ich zudem noch meine Ansprüche an die Arbeiten des Azubis vermitteln. Mentorin zu sein bedeutet für mich nicht nur Fachwissen zu vermitteln, nicht eine günstige helfende Hand zu nutzen oder gar einen Stift für unangenehme Arbeiten anzustellen. Für mich ist es viel mehr eine Einstellung, dem Azubi sowohl fachlich, als auch menschlich Wissen zu vermitteln.
Ich möchte, dass ein Azubi keine Angst hat zu mir zu kommen und ein Problem direkt anzusprechen, sei es schulisch, arbeitstechnisch, privat oder mit mir als Betreuerin oder Privatperson. Alle Mentoren im Werk beißen nicht und ich für meinen Teil bin gerne Mentorin, Ausbilderin, Seelsorgerin, Spaßvogel, Motivator, was auch immer grade „gefordert“ ist.
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